INTERNATIONALES FRED WANDER SYMPOSIUM
AN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT DORTMUND
FAKULTÄT KULTURWISSENSCHAFTEN
16.–19. 11. 2017
Internationales Begegnungszentrum, Emil-Figge-Straße 59
Fred Wander, 1917 in Wien geboren und 2006 dort gestorben, hat in den dazwischenliegenden neunundachtzig Jahren ein Leben geführt, das die Verwerfungen, Katastrophen und Verbrechen des 20. Jahrhunderts exemplarisch zum Vorschein bringt: Kindheit und in Jugend in einer aus Galizien zugewanderten jüdischen Familie, Flucht vor den Nazis nach Frankreich, Deportation in verschiedene Konzentrationslager, Entlassung nach Österreich, Übersiedlung in die DDR und schließlich wieder Rückkehr nach Wien.
Im literarischen Werk dieses – österreichischen? deutschen? europäischen? jedenfalls aber jüdischen – Autors hat dieses Leben vielfältigen Ausdruck gefunden: in Erzählungen und Romanen, Jugendbüchern und Reiseberichten, autobiographischen Erinnerungen und Theaterstücken, teilweise in Zusammenarbeit mit seiner Frau Maxie Wander.
Im Februar dieses Jahres wäre Wander hundert Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass organisieren die Germanistin Ute Gerhard und der Amerikanist Walter Grünzweig (beide Fakultät Kuturwissenschaften, TU Dortmund) ein internationales Symposium, das sich mit Leben und Werk des Autors befasst und mit seiner Rolle im Kanon der Holocaust-Literatur. Über 30 Wissenschaftler/innen aus Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden und den USA sowie Zeitzeugen aus Wanders privatem Umfeld werden von 16. bis 19. November 2017 im Internationalen Begegnungszentrum der TU Dortmund in acht Sektionen über Hintergründe, Kontexte, Strukturen und die Rezeption des Werks diskutieren, aber auch über den im Archiv der Berliner Akademie der Künste gesammelten schriftstellerischen Nachlass und Wanders umfangreiche Korrespondenz.
Zum Abschluss des Symposiums liest die Dortmunder Kammerschauspielerin Barbara Blümel am 18.11.17 um 19:30 Uhr im Literaturhaus Dortmund (Neuer Graben 78) aus Fred Wanders Erzählung Der siebente Brunnen. Danach tauschen sich die Teilnehmer/innen in informellem Rahmen über Fred Wander und sein Werk aus.
Weitere Informationen von den Veranstalter*innen:
Walter Grünzweig (Walter.Gruenzweig@udo.edu)
Ute Gerhard (Ute.Gerhard@udo.edu).
Das Symposium wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, von der Gesellschaft der Freunde der Technischen Universität Dortmund und der Technischen Universität Dortmund unterstützt.