Ein Abend für Hund und Herr*chen…
…und zugleich ein Abend über nichts weniger als Leib und Leben, Liebe und Sein – also auch über das Sterben und das Weiterleben, denn weitergelebt werden muss, da beißt die Maus kein’ Faden ab und zwar möglichst froh.
Der Schauspieler Daniel Berger liest aus Jung und glücklich! Die Geschichte von Schmuddel, dem komischsten Hunde der Welt. Musikalisch begleitet wird der Abend von Jazzgitarrist Christian Hammer.
Ein Abend für Hund und Herr*chen… wobei wir um Verständnis bitten, dass nur die Herr*chen live dabei sein können, die Hunde jedoch nur geistig anwesend sein dürfen. Jeder Hund bekommt dafür eine Literaturhaus-Überraschung mitgebracht und dazu die philosophischen Erkenntnisse des Abends später am Körbchen von Herr*chen ausführlich erzählt.
Das Buch von Clancy Carlile erschien 1958 unter dem Titel As I Was Young And Easy. Ein Titel, der gewiss nicht von ungefähr dem Poem Fern Hill von Dylan Thomas entnommen ist.
Es ist ein Ur-Sommer-Hunde-Buch und noch viel mehr: Eine sinnliche Liebeserklärung an die Welt, an die Schöpfung und den blauen Planeten, eine Geschichte voll absurder Komik, zum kaputt lachen witzig und tieftraurig zugleich, weil immer alle irgendwann gehen müssen. Aber wenn man schon den Abschied nehmen muss, dann wohl am besten mit der Gewissheit: Schön war’s und wie!
Ray lebt gemeinsam mit seinem niederträchtigen Zwillingsbruder Clay und seinen Eltern auf einer kleinen Farm in den Baumwollfeldern, am Fuß der Berge, irgendwo in den Südstaaten. Das Leben entbehrungsreich und rau, aber frei und weit. Rays weiser Freund Lem überlässt ihm eines Tages ein Unikum von einem Hund, Schmuddel: ein aussortierter junger Jagdhund, fortan Rays ständiger Begleiter. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive Rays in hinreißendem Südstaaten-Dialekt. Die beiden tollen durch die Landschaft, bis sie plötzlich über die Fährte eines Berglöwen stolpern… Zwischendrin Szenen von groteskem Humor, atemberaubender Spannung und immer wieder Passagen, in denen Ray die ganz großen Fragen von Leben und Tod streift, keiner Theorie als der unendlichen Freiheit und Wahrhaftigkeit des Sommers verpflichtet, doch von so profunder Tiefenschärfe, wie es selten vorkommt.
Wenn man einem Kind das Leben und das Glück, das Sterben und den Abschied erklären muss, sollte man zu diesem Buch greifen.
Clancy Carlile, 1930 als Sohn eines Cherokee in Oklahoma geboren, arbeitete in Texas und Kalifornien als Baumwollpflücker und Erntehelfer, war als Soldat im Korea-Krieg und absolvierte danach ein Studium der Sprach- und Literaturwissenschaft in San Francisco. As I Was Young And Easy war sein erstes Buch, er schrieb es angeblich in nur 17 Tagen. Für die Verfilmung seines Romans Honkytonk Man, von und mit Clint Eastwood, schrieb Carlile auch das Drehbuch. Er starb 1998 in Austin, Texas, wo er lange Zeit gelebt hatte.
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