Chrizzi Heinen: Vakant-Verlag
Sie nannten ihn Susi
Chrizzi Heinen ist Autorin von Erzählprosa, bildende Künstlerin und promovierte Musikanthropologin. Im März 2019 erschien ihr erster Roman „Am schwarzen Loch“, für den sie 2020 mit dem Förderpreis Komische Literatur der Stiftung Brückner-Kühner ausgezeichnet wurde. Neben ihrem Schreiben widmet sie sich der Arbeit an Zeichnungen, die sie gelegentlich ausstellt. Unter dem Namen Céline Lassalle ist sie seit Juni 2019 Leiterin des Vakant Verlags, der ausschließlich imaginäre Buchtitel veröffentlicht und für den sie experimentelle Kurztexte verfasst.
Ein Abend über einen imaginären Verlag, wahrhaftige Rezensenten und fantasievolle Randnotizen
Chrizzi Heinen erzählt an diesem Abend von ihrer imaginären Verlagsarbeit mit wahrhaftigen und frei erfundenen Autoren und Rezensenten, und berichtet davon, wie das Ganze mit ihrem Autorinnenleben und dem Schreiben verknüpft ist. In diesem Zusammenhang liest sie aus ihrem aktuellen Romanmanuskript, in das sich Buchideen als fantasievolle Randnotizen eingeschrieben haben.
Unter dem Namen Céline Lassalle ist die Romanautorin Chrizzi Heinen seit Herbst 2019 als Leiterin des Vakant Verlags tätig, der ausschließlich imaginäre Buchtitel veröffentlicht. Gewissermaßen als literarische Wunschmaschine beabsichtigt das Verlagshaus, allen Menschen (Nicht-Autor:innen, Autor:innen und anderen Außenseiter:innen) die Teilnahme am Literaturbetrieb zu ermöglichen – nicht lediglich als Konsument:innen, sondern als Schreibende!
Selbst wenn wir gerade nicht lesen – wir brauchen die Idee von Literatur! Sie umgibt uns, ohne dass wir uns ihrer wirklich bewusst sind. Auch im Vakant Verlag geht es um künstlerische Erzählformen und zwar mittels Imagination. Eine Publikation im Vakant Verlag ist deshalb auch ohne Manuskript möglich: Das Abstract, das sorgfältig gestaltete Cover und die Autorenbiografie machen eine Vakant-Publikation zu einem vollständigen Werk, das freilich mehr Interpretationsebenen bereithält als 300 Seiten Text zwischen zwei Buchdeckeln.
Die Literaturindustrie ist eine textbasierte Industrie, die aber mehr und mehr bestimmt wird durch Bilder. Durch seinen Auftritt – einerseits virtuell im Internet, andererseits zum Anfassen im Rahmen von Ausstellungen – macht der Vakant Verlag aufmerksam auf das visuelle Repräsentationssystem des Literaturbetriebs.
Das Verlagshaus generiert somit neue Narrationsformen, die die Sphären zwischen sozialer Realität und literarischer Fiktion überbrücken. Seit 2019 wurden mehr als vierzig Bücher verlegt, darunter Romane, Essays, nicht-fiktionale und kunsthistorische Bücher von verschiedenen – teils real existierenden und teils imaginären – internationalen Autor:innen.
VVK startet bald…