Barbara Gowdy am 6. November im literaturhaus.dortmund:
Barbara Gowdy, geboren 1950, lebt in Toronto. Ihre Romane sind mit vielen Preisen ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Zwei ihrer Kurzgeschichten wurden verfilmt.
Gowdy wuchs in Windsor, seit 1954 in Toronto auf. Sie studierte Musik (Klavier) und Theaterwissenschaften an der York University und am Royal Conservatory of Music. Sie arbeitete als Verlagslektorin bei Lester und Orpen Dennys und unterrichtete Kreatives Schreiben an der Universität Toronto. Außerdem führte sie Interviews für den Fernsehsender TVOntario. Seit 1979 arbeitet sie als freie Autorin.
Gowdys Werk beschäftigt sich mit den Außenseitern der Gesellschaft mit einem bewussten Blick auf das Extreme, Fremde und Abnormale. Ihre Bücher sind Bestseller in Kanada und in Deutschland.
Gowdy lebt mit ihrer Familie in Toronto. Ihr langjähriger Partner ist der Schriftsteller Christopher Dewdney.
Barbara Gowdy
Kleine Schwester
Ein Gewitter nach dem anderen zieht sich in diesem heißen Sommer am Himmel zusammen und immer, wenn es ausbricht, verliert Rose Bowan das Bewusstsein und hat intensive, vollkommen realistische Träume, in denen sie im Körper einer anderen Frau ist. Sind das nur Träume? Oder »bewohnt« sie tatsächlich eine Fremde? Was geschieht ihr? So verstört wie fasziniert fängt sie an zu recherchieren, verlässt den Kokon des kleinen Programmkinos ihrer Familie und taucht in das aufgewühlte Leben von jemandem ein, der ganz anders ist als sie. Gleichzeitig erkrankt ihre Mutter an Demenz und fängt an – zum ersten Mal seit Jahrzehnten –, über eine andere gespenstische Präsenz zu sprechen: über Roses kleine Schwester.
In Kleine Schwester erkundet Barbara Gowdy die erstaunliche Macht der Empathie, die Frage, wo wir aufhören und die anderen anfangen, und erzählt mit großer Eindringlichkeit von den tiefen familiären Bindungen, die uns prägen – ob wir wollen oder nicht.