für Katerina Poladjan
Der diesjährige Chamisso-Preis Dresden wird an die Schriftstellerin Katerina Poladjan verliehen.
Die Preisträgerin Katerina Poladjan, geboren 1971 in Moskau, stammt aus einer Künstlerfamilie armenischer Herkunft. Sie kam Ende der 1970er Jahre nach Deutschland; war Schauspielerin und ist Schriftstellerin, schreibt Essays, Romane und Theatertexte. Sie hat mit ihren vier Romanen einen neuen, eigenständigen Ton in die deutschsprachige Literatur gebracht, schwebend zwischen Geschichte und Fiktion. Die Lebensgeschichte öffnet sich zur Geschichte der Familie, zur Vorgeschichte unserer Gegenwart, zur Geschichte des mörderischen 20. Jahrhunderts; die Erzählerinnen bewegen sich zwischen der Welt ihrer Herkunft – Sowjetrussland, Armenien – und suchen nach einer Wahrheit, die es nicht gibt, und Heimat, die sich nur der Hoffnung zeigt. Sie nimmt ihre Leserinnen und Leser mit auf die „Suche nach einer Sprache, die in der Vergangenheit eine Spur der Zukunft entdeckt“ (Katrin Schumacher, Jurymitglied). Der Chamisso-Preis würdigt diese große Literatur deutscher Sprache – jenseits nationaler Einsinnigkeit.
Die Preisverleihung findet am Freitag, den 23. September 2022, im St. Benno-Gymnasium in Dresden statt. Die Abendveranstaltung wird mit einem Vortrag von Frau Richterin am Bundesverfassungsgericht Prof. Dr. Christine Langenfeld eröffnet. Die Laudatio auf die Preisträgerin wird die Literatur-Redakteurin Anne-Dore Krohn (rbb) halten.