Ana Marwan: Verpuppt
Die Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin 2022 in Dortmund
Im Jahr 2008 erhielt die aus Slowenien stammende Autorin Ana Marwin den österreichischen „exil-literaturpreis: schreiben zwischen den kulturen“ im Wettbewerb zur Förderung der Literatur von Autor*innen, die aus einer anderen Sprache und Kultur kommen und in deutscher Sprache schreiben.
Inzwischen ist sie mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis Trägerin eines der begehrtesten literarischen Preise in der deutschsprachigen Literatur. 2022 übernahm die Komparatistin und Romanistin auch den Posten der Chefredakteurin der einflussreichen Literaturzeitschrift LITERATUR UND KRITIK, die seit Jahrzehnten zuverlässig den Stand der österreichischen und auch mitteleuropäischen Literatur anzeigt
Nach Dortmund kommt sie mit ihrem neuesten Roman VERPUPPT (Otto Müller Verlag Salzburg 2023), der den Preis für das beste slowenische Buch des Jahres 2021 erhielt. In dem Roman versucht eine junge Frau sich aus einem Gefängnis – psychiatrische Anstalt oder Ministerium oder beides? – herauszuschreiben. Dabei hat sie gewaltige Hindernisse zu überwinden, weiß sie doch gar nicht, ob die Kräfte, die sie kontrollieren, es gut mit ihr meinen oder sie manipulieren. Noch ist sie verpuppt, was aus ihr werden könnte, wissen weder sie noch die fragwürdigen Menschen ihrer Umgebung. Hundert Jahre nach Franz Kafka bietet Ana Marwan mit diesem Roman eine Neuauflage der großen Themen der Verstrickung des Menschen in staatlichen Ordnungssystemen und seiner Metamorphose.
Foto Ana Marwan © Una Rebic