Ferngespräch: Brôcan & Steigenberger

Sprache und Ansprache. Die Dichtung als ein Mittel für globale Verständigung und menschliches Verständnis. Die Sprache ist das prägende Ausdrucksmittel der Poesie, die seit ihren Anfängen eine direkte Ansprache von Individuen und den Dingen der Welt ringsum darstellte. Ein entscheidender Aspekt für gegenseitiges Verstehen liegt jedoch ebenso im aktiven Zuhören. Diese Fähigkeit ist sowohl für den persönlichen Dialog als auch für das Funktionieren demokratischer Strukturen von enormer Bedeutung. In dieser Dynamik kann die Dichtung eine wichtige Rolle einnehmen, indem sie eine Poetik der umfassenden Empathie verfolgt. Denn die Dichtung besitzt die einzigartige Möglichkeit, komplexe Emotionen, Erfahrungen und Perspektiven auf eine Weise zu vermitteln, die über kulturelle und sprachliche Barrieren hinweg erfasst werden. In einer globalisierten Welt, in der die Herausforderungen immer stärker miteinander verknüpft sind, erweist sich die Dichtung als ein Instrument, das diese Komplexität nicht nur reflektiert, sondern auf das grundlegende Bedürfnis nach Verständigung angemessen reagiert. Jürgen Brôcan und Armin Steigenberger ziehen in ihren Gedichten alle sprachlichen Register, um eine solche Ansprache zu versuchen.


Jürgen Brôcan, *1965 in Göttingen, lebt in Dortmund. Er arbeitet als Lyriker, Übersetzer, Literaturkritiker, Herausgeber der edition offenes feld (eof) und Dozent. Er erhielt neben zahlreichen Stipendien den Paul-Scheerbart-Preis (2010) und den Literaturpreis Ruhr (2016). Zuletzt erschienen: »Im Sog des Nahbaren. Ausgewählte Besprechungen 2001-2021«, Aisthesis Verlag, Bielefeld 2023, und »Gottesdeponie. Eine Passacaglia«, Aphaia Verlag, München 2023.

Armin Steigenberger, *1965 in Nürnberg, lebt in München. Er ist Dichter, Literaturkritiker, Ex-Architekt. Als Mitglied der Autorengruppe »Reimfrei« und Mitherausgeber der Literaturzeitschrift »außer.dem« organisiert er die Lesereihe »außer.der reihe« und bei Radio LORA München 92,4 das »poesie[magazin]«. Er erhielt den 1. Preis beim 11. Irseer Pegasus (2009) und den 2. Preis beim Feldkircher Lyrikpreis (2022). Zuletzt erschienen: »dokument_31« (mit Frank Milautzcki), gutleut Verlag, Frankfurt 2023, und »rohherz und antikkörper, Gedichte und Wortschöpfungsketten«, edition offenes feld, Dortmund 2023.



Das FERNGESPRÄCH wird durch die Kunststiftung NRW gefördert.

Die Reihe FERNGESPRÄCH ist eine gemeinsame Aktion des Netzwerks literaturgebiet.ruhr.

Datum

19. Sep 2024

Uhrzeit

19:30

Preis

5 Euro I 0 Euro erm.

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literaturhaus.dortmund

Ort

literaturhaus.dortmund
Neuer Graben 78, 44139 Dortmund
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