Liebe Rätselfreund*innen,
ganz recht, der gesuchte erste Satz stammt aus Lutz Seilers Roman Kruso.
Der junge Protagonist Ed verlässt, nachdem er auf traumatische Weise Abschied von seiner Freundin nehmen musste, seinen Studienort Halle und landet, dem Ruf von Freiheit und Verheissung folgend, auf Hiddensee, wo er den letzten Sommer vor der Wende verbringt. Hier heuert er als Tellerwäscher im legendären Betriebsferienheim „Zum Klausner“ an und trifft auf den charismatischen Kruso, dessen Name nicht zufällig an einen anderen prominenten Inselbewohner Defoes erinnert. Aus verschiedenen philosophischen Strömungen und Lektüren bildet Kruso eine ganz eigene Utopie von Freiheit heraus, die den Vorgängen im Land und den brüchig werdenden Grenzen erhaben ist. Unter dem permanenten Rauschen des Meeres und dem Klang des nimmermüden Küchenradios, dringt gegen Herbst dann doch die Realität in den Klausner ein und die eingeschworene Gemeinschaft der Utopisten, der freiheitssuchenden Saisonkräfte, die Crew des Klausner-Schiffes zerbricht. Und fast droht auch Kruso selbst am Ende der Geschichte, das durch die Ereignisse im November 1989 markiert wird, zu zerbrechen.
Lutz Seiler, geboren 1963 in Gera, Ost-Thüringen, wurde für sein Romandebüt Kruso sogleich mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet und war zuvor als Lyriker in Erscheinung getreten. Für seinen 2020 erschienen Roman Stern 111, der inhaltlich lose an Kruso anknüpft und zeitlich dort ansetzt, wo Kruso endet, bekam er 2020 den Preis der Leipziger Buchmesse.
2017 wurde Kruso unter Regie von Thomas Stuber und mit Albrecht Schuch als Kruso verfilmt. Lutz Seiler äußerte sich über die Verfilmung und vor allem die Besetzung von Albrecht Schuch als Kruso durchweg positiv. Wir empfehlen dennoch: Selber lesen! Unbedingt!
Bis Freitag grüßt das Literaturhaus-Team!