21.03.21
poesie am boden
eilfertig streben wir
sehnensüchte
zum weltall hin
gespannt
wir sind geistig fixiert
auf höchste luftschichten
wo uns der atem wegbleibt
von der konsensstreifenbildung
blicken wir mal nach unten
ist es wie strafe
wie in der schule
wo ich in der ecke stehe
und alle haben auf mich geschaut
wie aus einer anderen galaxie
Jürgen Wiersch (Februar 2013)
Welttag der Poesie
Zum Welttag der Poesie wurde der 21. März von der UNESCO ausgerufen. Dieser Tag wird seit 2000 jedes Jahr gefeiert, die zentrale Veranstaltung für Deutschland richtet das Haus für Poesie und deren Internetplattform lyrikline.org aus. Er soll an „die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern.“ Weiterhin soll ein interkultureller Austausch gefördert werden.
Der Gedenktag soll auch dazu beitragen, dem Bedeutungsverlust der Poesie entgegenzutreten. Im 19. Jahrhundert seien, so der Literaturwissenschaftler Nikolas Immer, 20.000 Lyriksammlungen allein im deutschsprachigen Raum veröffentlicht worden – eine Zahl, die inzwischen utopisch erscheint. Mit dem Aktionstag soll gezeigt werden, dass die Poesie auch im Zeitalter der neuen Informationstechnologien einen wichtigen Platz im kulturellen und gesellschaftlichen Leben einnehmen kann.
Am Welttag der Poesie finden Lesungen, Ausstellungen und Rezitationen lyrischer Werke in Medien und Kulturinstitutionen statt. Die zentrale Veranstaltung in Deutschland findet seit Beginn im Max-Liebermann-Haus der Stiftung Brandenburger Tor statt. Weiterhin sollen poetische Werke veröffentlicht und Poesiepreise vergeben werden. Besonders Schüler werden angesprochen. Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt sind aufgefordert, Gedichte zum Thema Gewalt und Frieden zu schreiben. Zudem trommeln sie an diesem Tag um 11:30 Uhr (MEZ) für den Frieden.
Der Welttag der Poesie steht unter der Schirmherrschaft der UNESCO und der Vereinten Nationen.
Quelle: Wikipedia