Der Autor Yavuz Ekinci ist in Istanbul mit dem „Freedom of Thought and Expression Award” des türkischen Verlegerverbands ausgezeichnet worden
Herzlichen Glückwunsch!
Wir gratulieren Yavuz Ekinci herzlich zu diesem wichtigen Preis, der seit 1994 jährlich verliehen wird.
Frühere Preisträger:innen waren u.a. Yaşar Kemal, Aslı Erdoğan, Elif Şafak, Ahmet Altan und Can Dündar.
Ekinci schließt seine Dankesrede mit dem folgenden Passus: „Vor drei Monaten bin ich auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft zum Polizeipräsidium gegangen und habe eine Aussage gemacht. Wie Sie wissen, ist es dem Gericht bisher nicht gelungen, die Protagonisten meines Romans zu inhaftieren. Sie sind immer noch unterwegs, ohne ein Land, eine Grenze oder eine Sprache zu kennen. Ich frage mich, ob das Gericht mich jetzt als Geisel nehmen wird, damit meine Romanhelden zurückkommen. Doch selbst wenn es mich als Geisel nimmt und ins Gefängnis steckt, werden meine Romanhelden nicht zurückkommen. Weil sie sich nicht um mich kümmern. Diese Auszeichnung ist eine Ehre für mich. Ich möchte dem türkischen Verlegerverband dafür danken, dass er mir diesen Preis verliehen hat.“
Zuletzt ist von ihm auf Deutsch der Roman „Das ferne Dorf meiner Kindheit“ (übersetzt von Gerhard Meier) erschienen. Mit diesem Buch ist Ekinci am 22.04.2024 im Literaturhaus Dortmund zu Gast.
„Der tief sitzende Schmerz, im eigenen Verlust nicht verstanden zu werden. (…) Ekinci erzählt diese oft brutale Geschichte in sehr poetischer und bildlicher Sprache, die märchenhaft erscheint.“
Amira El Ahl, Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Solche Sätze bleiben hängen: ‚Wie die Kerne eines am Boden geplatzten Granatapfels lagen wir bald verstreut herum.‘ (…) Der kurdisch-türkische Schriftsteller Yavuz Ekinci erzählt in seinem Roman ‚Das ferne Dorf meiner Kindheit‘ selbst grauenhafte Szenen in einer sanften, bildhaften Sprache.“
Ayca Balci, Süddeutsche Zeitung